Arturo Perez-Reverte:
Das Geheimnis der schwarzen Dame, Insel, 9783458360827. € 9,99
Die Romane von Arturo
Perez-Reverte, einer der erfolgreichsten spanischen Gegenwartsautoren, verfolge ich schon seit einigen Jahren, sein Weltbestseller „Der Club Dumas“, wurde
sogar von Roman Polanski mit Johnny Depp verfilmt – ein brillantes Meisterwerk,
dass einen bis zum Schluss gefangen hält. Sein letztes Buch „Dreimal im Leben“ , ein atmosphärischer
Roman, der im Tango Milieu zwischen Buenos Aires & Nizza
spielt, schildert die schicksalhaften, erotischen Verstrickungen zwischen Mecha und Max, einem brillanten
Eintänzer auf einem Ozeandampfer und einer verheirateten reichen Schönheit, die
1928 beginnen und viel später wieder ihren Lauf nehmen. Ein Roman, den ich mit großem Vergnügen
gelesen habe.
Perez Reverte ist ein Meister der Verstrickungen, all seine
Bücher liegen Irrungen und Wirrungen und meisterhaft konstruierte Handlungen zugrunde,
literarische Krimis, die bis zum Schluss auf ihre Auflösung warten und meistens
erst sehr spät zu erahnen sind. Seine verschachtelten
Satzstrukturen, die bildhafte Sprache erinnern mich an die der Klassiker oder
auch an Gabriel Garcia Marquez .
„Das Geheimnis der schwarzen Dame“ bildet keine Ausnahme,
bis zum Schluss wartet man gespannt wie die Sache ausgeht. Es ist extrem hilfreich, wenn man bei der Lektüre dieses Buches etwas von
Schach versteht, was bei mir nicht der Fall ist. Deshalb habe ich mich zeitweise etwas schwer mit diesem Buch getan, ein diabolisches Schachspiel spielt eine
Schlüsselrolle in diesem Roman und in sofern waren die langen Beschreibungen von Schachzügen sehr langatmig für mich. Die Restauratorin Julia
arbeitet an einem flämischen Meisterwerk des Malers Pieter Van Huys aus dem 15.
Jahrhundert. Ein in die Schachpartie
versunkener Ritter, eine edle Dame in schwarzem Samtkleid und vermutlich
ihr Gemahl sind bei einem Schachspiel auf diesem Bild dargestellt. Als Julia bei der Restaurierung die
verborgene Inschrift „Wer tötet den Ritter?“ freilegt und ihr Exfreund, dem sie sich anvertraut, bald
darauf ermordet aufgefunden wird, macht sie sich mit Hilfe des Schachmeisters Munoz und Cesar, ihrem väterlichen Freund, daran, das Geheimnis des
Gemäldes zu entschlüsseln. Sehr bald wird klar, dass ein gerissener Schachspieler im
Hintergrund die Fäden zieht und es nicht bei einem einzigen Mord bleiben wird. Julia’s und das Leben aller an diesem Fall Beteiligten scheint bedroht, was durch einen weiteren Anschlag bestärkt wird.
Ich fand das Buch teilweise sehr langatmig, vor allem die
Schachpartien haben mich überfordert, wie schon erwähnt. Die sehr clever aufgebaute Handlung bis zum Ende zu
verfolgen, war dennoch spannend. Wie in fast allen Büchern von Perez-Reverte, nimmt das Ganze zum Ende eine überraschende Wende.
No comments:
Post a Comment