Thursday, January 28, 2016



Bernhard Schlink: Die Frau auf der Treppe, Diogenes Verlag, 9783257243338,, € 12,-

Die meisten Leser kennen Bernhard Schlink durch seinen Bestseller „Der Vorleser“, der auch brillant verfilmt wurde, mit der großartigen Kate Winslet in der Hauptrolle. 

Am Bahnhof, wie immer Zeit totschlagend in der Buchhandlung gelandet, fiel mir seine Neuerscheinung „Die Frau auf der Treppe“ in die Hände. Ich fing an zu lesen, die Handlung beginnt wie ein Krimi, ich musste unbedingt weiterlesen. Buch schnell noch gekauft, bevor der Zug abfährt.

Bernhard Schlinks Schreibstil ist von seiner Ausbildung als Jurist geprägt, die Sprache klar, sachlich, manchmal fast emotionslos, immer präzise.
Der Ich-Erzähler des Buches, ein mittlerweile älterer Jurist stolpert während einer Dienstreise in Australien über ein Gemälde, das einmal eine zentrale Rolle in seinem Leben gespielt hat.  Die mysteriöse Schönheit im Bild mit dem Namen „Die Frau auf der Treppe heißt Irene, Geliebte des Malers Karl Schwind, aber das war sie nicht als dieser im Auftrag ihres sehr wohlhabenden Mannes Gundlach das Bild bei ihm in Auftrag gibt. Es kommt wie es kommen muss,  Irene und Schwindt  verlieben sich in einander und ziehen zusammen.  Zurück bleibt ihr Mann mit dem Gemälde.  Der dritte Mann, der in den Sog von Irene gerät ist der Ich-Erzähler, als Schwind und Irene die Kanzlei in der er arbeitet mit einem merkwürdigen Anliegen konsultieren.  Gundlach bittet Schwindt  immer wieder das Gemälde nach seltsamen Beschädigungen zu restaurieren und verweigert Schwindt den Rückkauf seines Lieblingsbildes. Der Anwalt soll nun intervenieren, auch er verliebt sich im Laufe der Monate kopflos in Irene.

Die alte, immer noch in ihm nagende Verletzung und Enttäuschung aus der Vergangenheit veranlasst ihn nun Jahre später seine Heimreise aufzugeben,  um sich auf die Suche nach Irene und dem Warum dieser verlorenen Liebe zu machen, seine Recherchen haben ergeben, dass sie in Australien lebt.  Er trifft auf eine alte, kranke Frau, was folgt ist eine  anrührende Liebesgeschichte, ich will hier nicht zu viel preisgeben. 


Dies ist ein Buch der leisen Töne, auf der Spur nach den großen Themen des Lebens wie Liebe, Verrat und Vergebung, was uns antreibt die Dinge zu tun, die unser Leben verändern und uns noch Jahre später verfolgen. Leser, die viel Handlung suchen, sind bei diesem Buch fehl am Platze. 

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